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Der Name dieses Blogs intendiert und erlaubt verschiedene Lesarten, die Themen und Fragen anreißen, die mich interessieren und die dieses Blog umkreist:

Warum?

Eine der stärksten Fragen überhaupt, ist es doch dem menschlichen Denken immanent, Gründe und Ursache zu finden und wenn dies nicht gelingt, zu konstruieren. Eine menschliche Stärke und große Schwäche zugleich. Nicht immer gibt es Gründe. Manchmal sind sie irrelevant. Oder sie werden vorgeschoben, um etwas anderes dahinter zu verbergen; vor den anderen und vor uns selbst.

Diese Frage kann auch missbraucht und als Waffe verwendet werden. Richtig eingesetzt bringt sie uns zum Nachdenken. Sie fördert Reflexion und Introspektion, wenn wir sie auf uns selbst und unsere Motive anwenden.

Warum nicht?

Pourquoi pas? Why not? Perché no? ¿Por qué no? Por que não? – In vielen Sprachen schwingt in dieser leicht dahin geworfenen Floskel Aufbruchsstimmung, Abenteuerlust, Neugier und die Energie mit, die es braucht, einen Anfang, etwas Neues, bisher nicht Dagewesenes zu wagen. Unsere Vorhaben können auch fehlschlagen und der Gedanke an das mögliche Scheitern kann lähmend wirken. Dann ist es gut – nicht immer und nicht blind – es zu probieren und ggf. daran zu wachsen.

Das durch die Frage mitgedachte “Und wenn es schiefgeht, was soll’s?” impliziert das Bewusstsein des Risikos, das aber zum Erhalt der Handlungsfähigkeit beiseite geschoben wird. Falls doch etwas Ungünstiges geschieht, ist dann der richtige Zeitpunkt, sich damit zu beschäftigen.

Warum anders?

Braucht das eine Begründung? Neu ist doch besser! Fortschritt muss sein, sonst fallen wir zurück, verlieren an Bedeutung und werden vielleicht sogar jämmerlich untergehen. Wer nicht mitrennt, wird überrannt.

Einerseits: Anders ist nicht gleich neu, die menschliche Geschichte beginnt nicht erst am 1.1.2016. Viele Ansätze sind schon probiert worden, sind gescheitert, wurden verworfen oder durch etwas noch Neueres verdrängt.

Andererseits: Man sollte gute Gründe haben, etwas anders als bisher zu machen. Bewährtes heißt so, weil es sich an der Realität bewährt hat. Anders heißt eben nicht unbedingt besser; dies muss sich erst in der Praxis erweisen. Und wenn man aufbricht, sollte man sich bewusst machen, dass man etwas zurücklässt, sich von etwas trennt. – Ist es das auch wert?

Warum nicht anders?

Ja, warum eigentlich nicht?

Dieses Blog huldigt konsequent der Ambivalenz und stemmt sich der verhängnisvollen Versuchung entgegen, unzweifelhafte Eindeutigkeit anzustreben: es könnte eben auch anders sein. Unsere komplexe Welt und ihre vertrackten Probleme erlauben keine einfachen Lösungen. Monokausales Denken führt in die Irre und schafft meist nur neue “Wicked Problems”.

Und immer geht es um Menschen und Organisationen.

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