Elastische Strukturen

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Im Blog-Artikel Elastisch oder flexibel? schrieb ich zu Strukturen folgendes:

Im Normalfall kommen Unternehmen gut mit Elastizität bezüglich ihrer Marktanpassung und bei ihren inneren Strukturen sowie Prozessen aus.

Und es liegt nahe: Wenn man an Organisationsstrukturen denkt, denkt man sie sich elastisch und nicht flexibel.

Das habe ich nun auch noch einmal bei Niklas Luhman1 bestätigt gefunden. Zum einen hebt Luhmann (2011, S. 311-322) darauf ab, dass wir mit dem Strukturbegriff immer eine gewisse “Dauerhaftigkeit und Beständigkeit” verbinden. Das habe auch mit dem Relationsbegriff zu tun, der im Zusammenhang mit Strukturen naheliegt: “Es gibt Elemente, und es gibt Relationen, und die Relationen sind in gewisser Weise zeitkonstant” (S. 311).

Zum anderen bezieht Luhmann den Strukturbegriff auf die Zukunft (“Vergangenheit [ist] sowieso erledigt oder … invariant gebongt”, S. 313) und stellt fest, dass “die Elastizität oder die Generalisierungsleistung nur für die Festlegung künftiger Verhaltensweisen benötigt wird” (ebd.).

Interessant ist hier, dass er elastische Strukturen als Generalisierung versteht, die nicht auf einzelne spezifische Situationen perfekt (1:1) passen, sondern auf eine ganze Klasse von Situationen, für die im Voraus die Festlegung eines angemessenen Verhaltens erfolgen kann.


  1. Luhmann, N. (2011): Einführung in die Systemtheorie (6. Aufl.). Heidelberg, Germany: Carl-Auer-Verlag.